Fasnet

Festliche geschmückte Tribüne zur Fasnet Dietenheim mit Masken und oben Verkleidete die teilweise winken

Brauchtum mit Kult-Charakter

Das ist die fröhliche, mehr als 100 Jahre alte Fasnet in „Ranzenburg“, wie die Fasnetshochburg im Illertal in der fünften Jahreszeit heißt. Der erste Bürgerball datiert von 1892. Zwei Versionen erzählt man sich, wie der „Ranzenburger“ entstanden sei. Dietenheim hatte zu allen Zeiten bekanntlich viele Gewerbebetriebe in seinen Stadtmauern. Um ihre Erzeugnisse zu verkaufen, suchten die Handwerker die umliegenden Orte auf. Dabei verwendeten sie einen Ranzen zum Transport ihrer Ware. Die zweite Deutung ist weniger wohlmeinend. Demnach sollen die wohl genährten Dietenheimer Bürger deutliche Körperverformungen gehabt haben und ein dicker Bauch heißt im Schwäbischen auch „Ranzen“.

Die Mischung aus alemannischer Straßenfasnet mit vielen „Häs“- und Maskengruppen und rheinischem Karneval mit Prinzenpaar, Garde und Hofstaat sorgt für eine außergewöhnliche Note. Am „Gompigen Doschtig“, wenn die Fasnet ausgegraben ist und die Narren das Zepter übernommen haben, herrscht in allen Gassen und Straßen ausgelassenes Treiben bei Musik und Tanz. Höhepunkt am Faschingssonntag ist ein bunter Lindwurm vieler phantasievoll verkleideter Gruppen durch die Stadt. Tausende Besucher aus der ganzen Region lassen sich dieses fröhliche Spektakel nicht entgehen.